WM Kreischberg (A), Universiade Tarvisio (I), WC Maribor (SLO)
Tja, eigentlich wäre ich in diesem Moment gerade auf dem Weg nach
Japan an die Weltcuprennen, welche dort stattfinden. Doch erstens kommt
es anders und zweitens als man denkt! (Leider!!)
Doch nun die ganze Geschichte von Anfang an. Das Jahr 2003 hat für
mich leider ziemlich schlecht begonnen. Am 2. Januar habe ich mich beim
Sprungtraining in der Turnhalle in Davos verletzt. Eine Untersuchung
beim Arzt ergab ein gerissenes Aussenband am linken Fuss. Also denkbar
schlechte Voraussetzungen für einen Start an der WM, welche bereits
12 Tage später stattfinden sollte! Ich begann sofort mit der Physiotherapie
und um nicht ausser Form zu geraten war ich täglich mehrere Stunden
auf dem Hometrainer beschäftigt. Die Genesung des Fusses verlief
sehr gut und extrem schnell und bald war klar, dass einem Start an der
WM nichts mehr im Wege stand. Ich freute mich riesig darauf, denn die
WM in Kreischberg sah ich als einen der Saisonhöhepunkte.
Am 13. Januar war es dann soweit. Der WM-PGS stand an. Ich fühlte
mich sehr gut, war motiviert und der Fuss hielt 1A. Ich konnte mich
als 8. für die Finalläufe qualifizieren. Doch im ersten Finallauf
stürzte ich leider nachdem ich einen Schlag erwischte und handelte
mir dadurch einen Penalty-Rückstand von 1,5 Sekunden ein. Im zweiten
Lauf gab ich nochmals alles, erwischte den Lauf optimal und konnte meinen
grossen Rückstand auf die später drittplatzierte Heidi Renoth
bis auf 2 Zehntel wettmachen. Schlussendlich landete ich auf dem guten
10. Platz, doch nach den guten Resultaten der bisherigen Saison hätte
ich mir natürlich mehr erhofft, insbesondere weil es die WM war,
an welcher bekanntlich nur die ersten 3 Plätze zählen. Zwei
Tage später fand der WM-PSL statt. Ich wollte es nochmals wissen,
doch leider fand ich den Rhythmus im Qualilauf überhaupt nicht
und verpasste als 22. den Finaleinzug. Ich war sehr enttäuscht,
da ich mir mehr erhofft hatte. Im Nachhinein sehe ich das Ganze aber
sehr positiv. Ich habe für mich persönlich sehr viel dazugelernt
und erfahren WM und kann von diesem neu erworbenen Wissen in Zukunft
bestimmt profitieren.
Nach der WM reiste ich direkt weiter an die Universiade in Tarvisio
(I). Dieser Anlass war genial. Er war aufgebaut und organisiert wie
eine Olympiade, einfach in etwas kleineren Dimensionen, dafür umso
familiärer. Der Wettkampf, ein Riesenslalom, lief mir nicht ganz
wunschgemäss und ich erreichte den undankbaren 4. Platz mit einem
Rückstand von 2 Hundertstelsekunden auf die Bronzemedaille. Tja,
that`s life! Es ist zwar ärgerlich, doch es gehört nun mal
einfach zum Sport dazu und ich hoffe nächstes Mal mehr Glück
zu haben.
Nach der Universiade hatte ich eine zweiwöchige Wettkampfpause,
die ich vor allem für mein Studium in Zürich und zum Freeriden
auf den Alpinskis nutzte.
Mein nächster Wettkampf fand in Maribor (SLO) statt und war der
erste Weltcup nach der WM. Ich hatte im Training ein sehr gutes Gefühl
und freute mich auf den Wettkampf, in welchem mich das gute Gefühl
glücklicherweise nicht im Stich liess. Es lief mir absolut genial
und am Schluss schaute ein 2. Rang heraus, womit ich mein bisher bestes
Saisonresultat egalisierte. Mit viel Selbstvertrauen startete ich einen
Tag später in den Slalom. Leider machte ich zu viele kleine Fehler
und fuhr zu wenig am Limit, wodurch ich die Finalqualifikation mit einem
26. Rang klar verpasste. Obwohl mir zwar der Slalom ziemlich in die
Hosen ging war ich mit dem Wettkampf in Maribor sehr zufrieden. Ich
fuhr bereits zum dritten Mal in dieser Saison im PGS aufs Podest und
konnte dadurch meine Position im Gesamtweltcup-Ranking festigen, wo
ich momentan auf dem guten 5. Platz liege.
Nach Maribor gab es wieder eine zweiwöchige Wettkampfpause, welche
mir sehr gelegen kam, denn ich hatte im Studium noch einige praktische
Prüfungen und die Eishockeyausbildung zu absolvieren. Doch bereits
bei der ersten Prüfung verletzte ich mich wieder am linken Fuss.
Während einer Prüfungsübung im Fach Handball stand ich
einer Gegenspielerin aus Versehen auf den Fuss und knickte dabei wieder
ab. (Shit happens sometimes!!) Die Diagnose lautete erneut Anriss zweier
Aussenbänder und damit waren der Rest der Prüfungen, das Hockeylager
und leider auch die Rennen in Japan gestorben. Stattdessen waren wieder
Physiotherapie, Hochlagern des Fusses und viel Geduld angesagt. Ich
hoffe aber auf die Rennen in Frankreich und vor allem auf das Weltcup-Finale
in Arosa wieder fit zu sein. Zur Zeit sieht`s diesbezüglich ziemlich
gut aus. Allerdings habe ich nächste Woche nochmals einen Termin
beim Arzt, der über eine Teilnahme entscheiden wird. (Daumenhalten
bitte!!)
Das wärs also für den Moment. Gerne hätte ich euch natürlich
etwas erfreulichere News gebracht. Doch manchmal kommt es wie gesagt
anders als man sich das vorstellt und man es gerne hätte. Ich versuche
das ganze etwas positiv zu sehen und sage mir: "Was dich nicht
umhaut macht dich stark!" (Und ich kann euch sagen: Diesen Winter
bin ich bärenstark geworden!!!)
P.S.: Ich weiss, meine Zwischenberichte fallen immer ziemlich lang
aus. Damit euch bei deren Anblick nicht immer gleich die Lust am Lesen
vergeht werde ich nächste Saison eine Änderung vornehmen!
Ich werde versuchen nach jedem Wettkampf ein kleines Berichtchen zu
verfassen!
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